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Freitag, 27. August 2010

Im Namen der Heiligen - Ellis Peters

Für alle, die historische Kriminalromane lieben und Geduld haben mit den Mördern! An einem Vorherbst- oder Unsommerwochenende wie dem, das uns bevorsteht, ist es überhaupt keine Schande, sich mit einem interessanten Schmöker auf das Sofa zurückzuziehen und dabei in aller Ruhe eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. Man verpasst sowieso nichts. Da braucht man keinen Stress zu machen auch nicht mit den Mördern. Die Hauptsache ist, dass das Buch einen in seine interessante Atmosphäre zieht und sich nach und nach eine unwiderstehliche Spannung aufbaut. Darum empfehle ich den ersten Roman über die Fälle des Bruder Cadfael, die man jeder Zeit mit Genussund Spannung lesen und noch einmal lesen kann!

Am Ende ist jeder an seinem Platz! - Im Namen der Heiligen erschien im Jahr 1977 und ist der erste von 20 Romanen über Bruder Cadfael, der als Detektiv in der Mönchskutte mit seinen Fällen in seinen Bann gezogen hat. Im Mai des Jahres 1137 lebt der Waliser Cadfael bereits seit anderthalb Jahrzehnten als Bruder Cadfael in der Benediktinerabtei zu Shrewsbury und versorgt den Kräutergarten. Nach den vielen aufregenden Jahren, die er zuvor als Kreuzritter und Piratenjäger im heiligen Land verbracht hatte, fühlt er sich mit dieser Aufgabe rundum wohl und hat viel zu tun. In interessiert die Klosterpolitik nicht. Prior Robert aber ist um die Reputation des Klosters besorgt. Nur wenige Pilger finden den Weg in die Abtei. Die Reliquie eines Heiligen muss her. Als der junge Bruder Columbanus nach einem Anfall am Grab der Heiligen Winifred eine spontane Genesung und Stärkung erfährt, sieht Prior Robert dies als einen Fingerzeig des Himmels an und beschließt, die Heilige, die in einem verwahrlosten Grab im nahegelegenen Wales liegt, in eine würdigere Grabstätte im Kloster umzubetten. Eine Abordnung der Mönche macht sich in das kleine walisische Dorf auf, um Winifred zu holen. Und Cadfael muss als Übersetzer mit.

Die Mönche werden gastfreundlich aufgenommen. Und nur ein Mann, Rhisiard, widersetzt sich dem Willen der Brüder. Als der Mann nicht zu einer verabredeten Ausprache erscheint, glaubt sich Prior Robert am Ziel seiner Träume. Aber kurze Zeit später wird Rhisiard ermordet, mit einem Pfeil im Rücken, aauf einer Waldlichtung gefunden. Ein Verdächtiger ist auch schnell gefunden, denn der Pfeil trägt Engelards Zeichen. Der junge Mann ist der Geliebte der Tochter des Ermordeten, der von Rhisiard aber nicht akzeptiert wurde. Sioned, die Tochter des Toten, beauftragt Cadfael, den Mord an ihrem Vater zu untersuchen. Und es gibt sofort einige Ungereimtheiten. Die Waldlichtung ist für einen Angriff mit Pfeil und Bogen denkbar schlecht geeignet. Und als sich Cadfael den Toten ansieht, stellt sich heraus, dass der Mann durch einen Dolch und nicht durch den Pfeil starb. Cadfael findet auch schnell heraus, wer die falsche Fährte gelegt hat, aber nur eine Falle, die Cadfael dem Mörder in der Kirche des Dorfes stellt, bringt ans Licht, wer der wahre Mörder ist. Die Sache verläuft nicht ganz, wie Cadfael sie geplant hat, und es kommt zu einer dramatischen Wendung, die aber immerhin dazu führt, dass am Ende, als die Mönche sich mit dem Heiligenschrein auf den Heimweg machen, alle, die Lebenden und die Toten, ihren Platz bekommen.

Ellis Peters hat es in diesem Roman wie in den meisten anderen Geschichten über Bruder Cadfae mit dem Morden nicht eilig. Sie baut die Spannung langsam aber gründlich auf. Und sie schildert die Zeit mit all ihren bunten Facetten und Lokalkolorit. Und wie es für diese interessanten Kriminalromane typisch ist, muss der Täter gefunden werden, auch um die Unschuld eines Menschen zu beweisen. Und Cadfael ist neugierig, lebenserfahren, geduldig, und er kennt alle Schliche, die man so braucht. Ich wünsche also ganz viel Spaß bei der Lektüre!


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